Jetzt spart die Steiermark bei der Gewaltprävention. Warum?

2025/06/24

Anna Stockhammer

Nach dem Schulattentat werden Rufe nach mehr Männer- und Burschenarbeit laut. Doch genau dort kürzt die steirische Landesregierung nun die finanziellen Mittel

“Bitte lass es keiner von uns sein. Bitte lass es kein Syrer sein.“ Es ist der 10. Juni, der Tag des Amoklaufs am Grazer BORG Dreierschützengasse. Abdul Abdulhak schießen diese Gedanken unweigerlich durch den Kopf.

Er arbeitet für das Caritas-Projekt „CariM“ in Graz mit Männern, die gewalttätig geworden sind.

Stück für Stück sickern die Informationen über die schreckliche Tat an die Öffentlichkeit. Neun Jugendliche und eine Lehrerin wurden von einem 21-jährigen Ex-Schüler ermordet, der sich dann selbst das Leben nahm.

Abdul Abdulhak ist schockiert. Und doch auch ein bisschen erleichtert, dass der Täter Österreicher ist. Als gebürtiger Syrer, der hauptsächlich mit Männern mit Migrationshintergrund arbeitet, weiß der 30-jährige psychosoziale Betreuer: „Sonst wären wir alle schuld gewesen.“ Er weiß, wie schnell sich die Spirale der Pauschalverurteilungen dreht. Und wird nicht müde zu betonen, was ihn seine Erfahrung immer wieder lehrt: „Gewalt kann von überallher kommen. Ob derjenige Muslim ist oder ob er an Bäume glaubt – völlig egal.”

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